Aachen, 27. Dezember. Etwa vierhundert Königinnen und Könige haben sich heute im Aachener Dom zum bistumsweiten Aussendungsgottesdienst versammelt. Die Sternsingerinnen und Sternsinger werden in den Tagen zwischen den Jahren von Tür zu Tür gehen, um Spenden zu sammeln. Das Motto der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen 2019/2020 lautet: „Frieden. Im Libanon und weltweit!“
Dieses Motto griff Weihbischof Karl Borsch, der den feierlichen Gottesdienst gemeinsam mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) gestaltete, auf. Auf die Frage, wie die Kinder „Frieden“ spielen würden, gab es zahlreiche Antworten. „Gemeinsam lachen“, „fair Fußball spielen“ und „füreinander da sein“ sind einige beliebte Beispiele gewesen. Im Gespräch mit den Kindern erklärte Weihbischof Karl Borsch die goldene Regel aus dem Evangelium als nachhaltigen Weg zum Frieden: Behandelt andere so, wie ihr selbst behandelt werden wollt.
Ein besonderes Highlight der Aussendungsfeier war die Spendung des Reisesegens für die CAJ-Gruppe, die im Gottesdienst mitwirkte. Sie wird zur Neujahrsmesse in den Petersdom nach Rom fahren, um dort die Sternsingerinnen und Sternsinger aus Deutschland zu vertreten.
Nach dem Gottesdienst, der den Kindern das Motto der diesjährigen Aktion näherbrachte, lud der BDKJ in Aachen, der gemeinsam mit dem Kindermissionswerk Träger der Aktion Dreikönigssingen ist, die Sternsingerinnen und Sternsinger zu einem Programm mit dem Aachener Pantomime-Künstler Scheibub in die Citykirche St. Nikolaus ein.
Im Bistum Aachen werden rund 18.000 Kinder unterwegs sein. Bei der letzten Aktion zum Jahresbeginn 2019 kamen bundesweit etwa 50,2 Millionen Euro zusammen. Das ist das bisher höchste Sammelergebnis in der Geschichte der Aktion. Davon sammelten die 327 Gruppen des Bistums Aachen 1,68 Millionen Euro. Von dem Erlös werden rund 2.200 Projekte in 112 Ländern unterstützt.
Frieden – im Libanon und weltweit!
Beispielland der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen ist der Libanon. Auf den ersten Blick wirkt das Beispielland zwar friedlich, schließlich leben seit dem langen Bürgerkrieg vor rund 30 Jahren Menschen unterschiedlicher Religionen weitgehend demokratisch und friedlich zusammen.
Doch der gesellschaftliche Friede steht vor großen Herausforderungen. Denn das Zusammenleben ist nach wie vor von Vorurteilen und Abneigung geprägt. Zudem hat der Libanon seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien im Jahr 2011 rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Die Bildungs- und Gesundheitsstrukturen des Landes reichen nun nicht mehr aus, um den Bedürfnissen der geflüchteten Menschen gerecht zu werden. Für Kinder ist es eine besondere Belastung, wenn Frieden und Gerechtigkeit in ihrem Alltag fehlen. Krieg und Vertreibung berauben sie der Möglichkeit, in einer Umwelt aufzuwachsen, in der sie sich entfalten können. Sicherheit und Geborgenheit sind jedoch gerade im Kindesalter von elementarer Bedeutung. Die Partner des Kindermissionswerks helfen Kindern mit Traumatherapien, fördern den interreligiösen Dialog sowie interkulturelle Friedenserziehung und unterstützen durch politische Bildungsarbeit auf lokaler und regionaler Ebene die friedliche Lösung von Konflikten.
Die Sternsinger*innen kommen!
Nachdem die Sternsingerinnen und Sternsinger im Aussendungsgottesdienst die gesegnete Kreide erhalten haben, werden sie in den folgenden Tagen mit bunten Gewändern und Kronen, ihrem Stern, einer Spendenbüchse und der Kreide von Haus zu Haus wandern, um den Menschen den Sternsingersegen zu bringen und den Segenswunsch „20*C+M+B+20“ über die Türen zu schreiben. Das bedeutet „Christus mansionem benedicat“ – „Christus segne dieses Haus“. Zugleich bitten sie um eine Spende zur Unterstützung von Projekten, die sich im Libanon und weltweit für Frieden einsetzen.
Pressemitteilung als PDFText: BDKJ Aachen / Jessica Starzetz
Bilder: BDKJ Aachen / Jessica Starzetz