Aachen, 01.07.2024
Vom 28. bis 30. Juni 2024 fand die Diözesanversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Aachen (BDKJ) statt. Delegierte aus den Diözesanjugend- und BDKJ-Regionalverbänden kamen an diesem Wochenende zusammen, um sich dem BDKJ-Motto „katholisch – politisch – aktiv“ entsprechend auszutauschen, zu diskutieren und gemeinsam Richtungsentscheidungen für die Arbeit der Diözesanebene in Politik, Kirche und Gesellschaft zu treffen.
Mit Beschlüssen zum offenen Ganztag, zur kommunalen Jugendpolitik, zur Einbindung von Jugend in die Umstrukturierung des Bistums und zur Erweiterung der Tauferlaubnis hat die Versammlung zukunftsweisende Entscheidungen getroffen. Außerdem wurde Dominik Herff als Vorsitzender einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Die Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGS) soll aktiv unterstützt werden. Ziel des BDKJ Aachen sei es, die Prinzipien der Jugendverbandsarbeit in die OGS zu integrieren und somit Freiräume für Kinder und Jugendliche ohne Leistungsdruck zu schaffen, erläutert Dominik Herff, Vorsitzender BDK. Dafür werde der BDKJ eine Projektstelle einrichten, die bis 2026 eine Arbeitshilfe zur Kooperation zwischen Jugendverbänden und OGS entwickeln soll. Diese Initiative soll Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit fördern. Die Diözesanjugendverbände werden das Projekt durch ihr Netzwerk und die Werbung bei Ortsgruppen unterstützen. Der BDKJ Aachen zeige damit seine Bereitschaft, die Lebenswelt junger Menschen konstruktiv mitzugestalten und zukünftige Herausforderungen anzugehen.
„Ziel des Beschlusses ist es, die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Gremien wie Jugendhilfeausschüssen (JHAs) zu fördern,“ sagt Dominik Herff, Vorsitzender des BDKJ Aachen. Im Einzelnen fordert der BDKJ die Kommunalpolitik dazu auf, eine unkomplizierte und unbürokratische Teilnahme und Mitarbeit an JHAs zu ermöglichen. Die Kommunikation sowie Aufbereitung der Themen der JHAs soll Kinder- und jugendgerecht gestaltet sein. Außerdem sollen die JHAs mit jungen, qualifizierten Menschen besetzt werden. Der BDKJ Aachen wird sich um Austausch, Vernetzung und Qualifizierung von Interessent*innen kümmern und bei der Suche von geeigneten Kandidat*innen unterstützen.
Am 1. Januar 2024 veröffentlichte Bischof Dieser ein Dekret zur neuen territorialen Struktur des Bistums, das ab 1. Januar 2025 in 44 „Pastorale Räume“ aufgeteilt wird, welche die bisherigen 71 Gemeinschaften der Gemeinden ersetzen. Elodie Scholten, Vorsitzende des BDKJ Aachen, betonte die Notwendigkeit, die Interessen der rund 42.000 Kinder und Jugendlichen, die der BDKJ vertritt, bei der Umstrukturierung des Bistums zu berücksichtigen. Sie fordert, dass die Regionalverbände des BDKJ in die Umstrukturierungspläne einbezogen werden, insbesondere hinsichtlich der Sicherstellung finanzieller Ressourcen, Räumlichkeiten und Infrastruktur. Zudem verlangt der BDKJ eine altersdiverse und demokratische Besetzung der Leitungsorgane ebenso wie dem Thema Gendergerechtigkeit eine hohe Priorität einzuräumen mit einer umfangreichen Personalausstattung für die queere Pastoral.
Auch Seelsorger*innen sollen das Sakrament der Taufe spenden dürfen. Dies soll die bisherige Regelung ändern, die das Taufrecht fast ausschließlich geweihten Amtsträgern vorbehält. Anja Minder, geistliche Verbandsleitung des BDKJ Aachen betont, dass dies zu mehr Beteiligung und gemeinschaftlicher Verantwortung in der Kirche führen würde. In anderen Bistümern und Ländern ist diese Praxis bereits teilweise umgesetzt. Der BDKJ appelliert an Bischof Dr. Helmut Dieser, die Taufbeauftragung für haupt- und ehrenamtliche Seelsorger*innen im Bistum Aachen zu ermöglichen, auch um eine durchgängige Begleitung der Täuflinge und ihrer Familien zu gewährleisten.
Als nicht-weiblicher Vorsitzender wurde Dominik Herff einstimmig für weitere drei Jahre gewählt. „Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam im BDKJ Aachen erreicht haben. In den vergangenen Jahren haben wir uns stark für die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen in unserem Bistum eingesetzt. Unsere Arbeit zeigt, dass wir Veränderungen gestalten und gemeinsam neue Wege gehen können. Ich möchte diesen Weg mit euch fortsetzen und weiterhin eine starke Stimme für die Jugend sein. Das ausgesprochene Vertrauen bedeutet mir sehr viel, und ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und Chancen, auf die Umsetzung der beschlossenen Anträge und auf die weitere sehr gute Zusammenarbeit mit den Verbänden.“