Stefan Dahlmann spricht auf Kundgebung des Betroffenenrates

25. November 2024

Am 18 November veranstaltete der Betroffenen Rat des Bistum Aachens eine Kundgebung in Aachen um gegen die Einrede der Verjährung von Missbrauchsfällen vor dem Gericht zu demonstrieren.

Unser ehrenamtlicher Vorsitzender Stefan Dahlmann hat eine Rede auf der Kundgebung gehalten, die hier nachgelesen werden kann:


Lieber Betroffenenrat, (liebe Vertreter*innen der Aufarbeitungskommission liebe Vertreter*innen der Verbände, liebe Unterstützer*innen, Interessierte, Zuhörer*innen,

Wir danken dem Betroffenenrat sehr für die Organisation dieser Kundgebung und die Möglichkeit zu sprechen

Als BDKJ Diözesanverband Aachen vertreten wir die Interessen von 12 Kinder- und Jugendverbänden im Bistum Aachen – und damit von rund 42.000 Kindern und Jugendlichen.  Zum Teil sind sie auch als Unterstützer*innen heute mit hier. Wir grüßen DPSG, CAJ, KLJB, …  Für sie alle möchten wir hier heute sprechen.


Dabei sind uns folgende Punkte wichtig:

Unsere Wünsche/Forderungen/Botschaften

Als BDKJ Diözesanverband Aachen stehen wir klar an der Seite der Betroffenen von sexualisierter Gewalt.

  • Wir unterstützen den Betroffenenrat in ihrem Anliegen und möchten sie in ihrer Position bestärken. Dafür stehe ich – dafür stehen wir- heute hier.
  • Wir fordern das Bistum Aachen dazu auf die Betroffenen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Wirtschaftliche Aspekte dürfen keinen Vorrang vor den Bedarfen und Ansprüchen der Betroffenen haben.
  • Eine Einrede der Verjährung, wie im Juli durch das Bistum geschehen, widerspricht den Bemühungen, Verantwortung zu übernehmen und den Betroffenen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
  • Als katholische Jugendorganisation sind wir enttäuscht, dass die Kirche hier versäumt hat, ihrer moralischen Verantwortung gerecht zu werden.
  • Es braucht eine konsequente und transparente Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und einen echten Dialog mit den Betroffenen, der nicht nur symbolisch ist, sondern konkrete Maßnahmen zur Folge hat. Nur so kann das Vertrauen in die Kirche – vor allem bei der jungen Generation – wiederhergestellt werden.
  • Deshalb fordern wir mehr, bessere und transparentere Kommunikation: mit dem Betroffenenrat und der unabhängigen Aufarbeitungskommission – aber auch nach Außen an die Öffentlichkeit
  • Wir fordern das Bistum Aachen und Bischof Dieser dazu auf, die Aufarbeitung weiter voranzutreiben. Die Kirche hat ihre Fehler anerkannt und muss nun zeigen, dass sie bereit ist Verantwortung zu übernehmen. Auf diesem Weg müssen wir gemeinsam gehen. Und wir als katholische Jugendverbände möchten uns hier einbringen, um gemeinsam mit an der Zukunft arbeiten.

Deshalb sagen wir: es muss aus der Vergangenheit gelernt werden und Veränderung umgesetzt werden.

Es geht um eine Aufarbeitung der Vergangenheit. Es geht darum, alles dafür zu tun, dass Gewalt in unserem Bistum strukturell nicht ermöglicht wird. Und es geht um die Betroffenen sexualisierter Gewalt und ihre Anliegen.

Dafür setzen wir uns ein und daran möchten wir mitwirken. Und deshalb stehen wir heute hier – an der Seite des Betroffenenrates.

Vielen Dank


Bild: Hubert_Perschke